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Leitungswasser = Trinkwasser?

In Deutschland geht man generell davon aus, dass Leitungswasser auch Trinkwasser-Qualität aufweist. Doch ist das Trinken von Leitungswasser auch ohne Bedenken ratsam? Und welche Möglichkeiten gibt es, herauszufinden ob das eigene Leitungswasser auch genießbar ist?

Die Leitungswasserqualität in Deutschland

Das Umweltbundesamt berichtete 2015, dass nahezu alle gemeldeten Proben des Leitungswassers in Deutschland den Anforderungen von Trinkwasser entsprachen. In über 99 Prozent wiesen die Messungen nach der Trinkwasserverordnung keine Überschreitungen der Grenzwerte auf. Den über 2400 Wasserversorgungen, die verpflichtet sind Proben einzureichen, wurde eine exzellente Wasserqualität attestiert.

Warum lohnt es sich trotzdem sein Leitungswasser zu überprüfen?

Zum Einen wird durch einen Test des Leitungswassers im eigenen Haushalt unmittelbar die Qualität des “eigenen” Leitungswassers geprüft, bei der unter Umständen Schadstoffe, wie beispielsweise Blei, festgestellt werden können. Diese Schadstoffe können erst durch die eigenen haus-internen Wasserleitung in das Wasser gelangen.

Zum Anderen sind die EG-Mitgliedsstaaten nur alle drei Jahre zu einer Überprüfung der Trinkwasserqualität verpflichtet. Durch zusätzliche eigenständige Kontrollen des Wassers kann in der Zwischenzeit die Trinkwasser-Qualität gesichert werden.

Wie kann man das “eigene” Leitungswasser überprüfen?

Im Internet stößt man bei der Suche “Wasser testen” nach wenigen Klicks auf zahlreiche Angebote zu verschiedenen Wassertests. Die Tests unterscheiden sich dabei in dem Ziel der jeweiligen Messung. Es gibt Tests, die das Wasser auf Säuglingstauglichkeit, den Bleigehalt, Legionellen oder die allgemeine Eignung auf Trinkwasser prüfen. Sie können online bestellt und eigenständig durchgeführt werden. Dies könnte sich zu einer Fehlerquelle bei den Messergebnissen entwickeln, falls der Anwender keinerlei Erfahrung mit dem Verfahren hat. Eine Alternative an präzise Ergebnisse zu kommen, ist beispielsweise ein Test, der vom Institut Fresenius durchgeführt. Dort wird die eingeschickte Probe von Experten und nach kontrollierten Methoden geprüft. Ein Nachteil, den die genannten Optionen gemeinsam haben sind die Kosten, dort geht es bei ungefähr 20 EUR los.

Fazit zum Test von Leitungswasser

Eine regelmäßige Überprüfung der Qualität des Leitungswassers ist immer ratsam. Allerdings kann man in Deutschland guten Gewissens von trinkwassertauglichem Leitungswassers ausgehen. Unter Umständen kann ein Wassertest immer dann sinnvoll sein, wenn man bestimmte Anfangsverdachte hat wie z.B. die Verwendung von Bleirohren als Wasserleitung. Blei ist grundsätzlich ein Nervengift, dass vor allem für Schwangere und Kleinkinder gefährlich ist. Seit Dezember 2013 gelten neue Blei-Grenzwerte mit einem Höchstwert von 10 Mikrogramm pro Liter. Vor allem der Norden wie auch der Osten Deutschlands kämpft mit dem Problem der Bleirohre. Sind im eigenen Haus oder im Mietshaus noch Bleirohre verlegt, sollte der Eigentümer diese austauschen. Auch wenn viele den Renovierungsaufwand scheuen, so sollte man dennoch die Trinkwasserleitung sanieren. Denn es gilt der Grundsatz im Rahmen der Trinkwasserverordnung, dass sich derjenige strafbar macht der nicht für ein hygienisch tadellose Wasserleitung sorgt.

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