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Radonbelastung – unterschätzte Gefahr im Altbau

Man riecht es nicht, sieht es nicht und schmeckt es nicht: Radon ist eine unscheinbare Gefahr in vielen Regionen Deutschlands. Das radioaktive Gas besitzt ein natürliches Vorkommen im Boden und dringt je nach geologischer Struktur unterschiedlich stark an die Oberfläche. Auch in Kellerräumen und Wohnräumen kann vielerorts eine Radonbelastung nachgewiesen werden mit bedenklichen Folgen für die Gesundheit. Hier heißt es – sofort handeln!

Was genau ist Radon und wie wird es gemessen?

Radon ist ein Edelgas mit natürlichem Vorkommen. Es wird durch den Zerfall von Uran gebildet, das unterschiedliche Konzentrationen im Boden aufweist. Enthält ein Gestein also viel Uran, ist hier auch die Radonkonzentration höher. Betroffene Regionen sind vor allem im Voralpenland hinter München, im Thüringer Mittelgebirge, im Erzgebirge und im Ostbayrischen Wald.

Das Gas selbst ist nicht gefährlich und wird zum größten Teil vom Körper wieder ausgestoßen. Die Zerfallsprodukte jedoch setzen sich in der Lunge fest, schädigen Zellen und begünstigen hier eine mögliche Erkrankung an Lungenkrebs. Experten schätzen die Radonbelastung als zweithäufigste Ursache für Lungenkrebs ein. Laut Bundesministerium für Strahlenschutz handelt es sich um rund 1.900 Todesfälle im Jahr, ausgelöst durch eine unbemerkt hohe Radonkonzentration im Haus.

Wie dringt Radon in das Haus ein?

Der gasförmige Zustand macht den Stoff natürlich sehr mobil. Er entweicht durch kleine Spalte und Risse im Boden direkt ins Freie. In der Außenluft stellt das Radon weniger eine Gefahr dar, da es sich schnell verteilt und effektiv verdünnt. Die Konzentration beläuft sich hier auf fünf bis etwa 30 Becquerel pro Kubikmeter. Deutlich problematischer ist es bei Wohnungen im Erdgeschoss oder in Kellerräumen. Über Rohre, Fugen oder undichte Fundamente gelangt das Gas ins Haus.

Selbst Kabelschächte stellen eine potenzielle Gefahr dar. Die Radonkonzentration steigert sich in den erdnahen Räumen immer mehr und gelangt über Türen und Treppen in die oberen Stockwerke. Hier verdünnt sich das Gas zwar wieder, zeigt aber eine deutlich höhere Konzentration, als in der Außenluft.

Empfehlenswert ist eine Langzeitmessung, die mit speziellen Messgeräten vorgenommen wird. Schließlich schwankt die Konzentration im Tages- und Jahresverlauf und sollte als Mittelwert genommen werden. Gerade im Sommer und Winter gibt es andere Lüftungsverhältnisse und es spielt eine Rolle, wie schnell der Luftaustausch im ganzen Haus erfolgen kann. Ist eine zu hohe Belastung festgestellt worden, helfen nur noch Sanierungs- und Sofortmaßnahmen.

Maßnahmen für Neu- und Altbau – Fundamente richtig abdichten

Die betroffenen Gebäude mit erhöhten Radonwerten sollten zeitnah saniert und angepasst werden. Hier helfen Wärmedämmplatten an den Außenmauern, eine Fußbodenheizung im erdnahen Bereich oder der Austausch von Fenstern und Türen gegen moderne und dichte Varianten. Außerdem ist das Abdichten von Grundmauern gefragt. Die Experten von Remmers wissen, was die Feuchtigkeit abhält, hält meist auch das Gas ab. Sie setzen die Radonsanierung im Altbau mittels Dickschicht um, die kleinste Risse und Fugen wirklich absperrt. Durch die besondere Zusammensetzung fängt die Schicht das Radon ab und die Zerfallsprodukte gelangen dann nicht mehr in die Raumluft.

Zeitgleich sind Fachleute und Experten gefragt, die sich die Lage Vorort konkreter anschauen. Während bei einem Neubau schon spezielle Materialien genutzt und Vorkehrungen getroffen werden können, sind umfassende Sanierungsarbeiten meist teurer. Mechanische Lüftungssysteme saugen das Radon aus den Räumen förmlich ab. Außerdem müssen Kabelschächte und Rohrleitungen auf ihre Dichtheit geprüft werden. Weitere Sofortmaßnahmen im Hinblick auf die Kellersanierung sind:

  • den Keller mit einer dichten Tür abschließen
  • regelmäßig und kräftig lüften
  • große Risse oder Fugen sofort verschmieren
  • den Keller nicht mehr als Wohnraum nutzen
  • Kellerräume mehr heizen, damit die Luft nicht nach oben zieht
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